Startseite> consilium> Podcast> Podcast - Pädiatrie> consilium - der Pädiatrie-Podcast - Folge 31

consilium - DER PÄDIATRIE-PODCAST - Folge #31 - 21.07.2023

 

consilium – der Pädiatrie-Podcast

mit Dr. Axel Enninger

consilium Podcast mit Dr. Axel Enninger

 

Langes Spiel mit kleinen Tasten – Computerspielabhängigkeit

 

Axel Enninger: Heute spreche ich mit:

Dr. Frank Paulus.

 


DR. AXEL ENNINGER…

… ist Kinder- und Jugendarzt aus Überzeugung und mit Leib und Seele. Er ist ärztlicher Direktor der Allgemeinen und Speziellen Pädiatrie am Klinikum Stuttgart, besser bekannt als das Olgahospital – in Stuttgart „das Olgäle“ genannt.

Axel Enninger: Herzlich willkommen, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, zu einer neuen Folge von consilium, dem Pädiatrie-Podcast. Mein Gast heute ist Dr. Frank Paulus. Er ist Diplom-Psychologe, Kinder- und Jugendpsychotherapeut, Schwerpunkt bzw. Orientierung Verhaltenstherapeut, und er ist leitender Psychologe der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum des Saarlandes. Herzlich willkommen, lieber Herr Paulus!

 

Frank Paulus: Ja, vielen Dank für die Einladung. Ich bin sehr gerne gekommen.

 

Digital Immigrants und Digital Natives

Axel Enninger: Als Einstiegsfrage, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, haben wir uns überlegt, gucken Sie einmal in den Spiegel und überlegen Sie, wie würden Sie sich denn eingruppieren? Würden Sie sagen, Sie sind Digital Native oder sind Sie Digital Immigrant? Und wenn Sie nicht wissen, was das ist, klären wir Sie gleich auf, also Digital Native oder Digital Immigrant? Herr Paulus, wer ist wer?

 

Frank Paulus: Vielen Dank. Digital Immigrants, dazu gehöre ich, möglicherweise auch Sie. Wir gehören der Kohorte an, die im Kindesalter und auch im Jugendlichenalter keine intensive eigene Sozialisation mit digitalen Medien wie Smartphone oder Laptops und sonstigen Dingen hatte. Digital Natives ist diejenige Kohorte, die von Anfang an, Säugling, Kleinkind, Vorschulkind, Kindesalter, sich mit digitalen Medien auseinandersetzen konnte und entsprechend dort hineinsozialisiert wurde.

 

Axel Enninger: Okay, hineinsozialisiert: Das kann ja wahrscheinlich ganz gut klappen, nach dem Motto, ich kriege es locker hin, meine Bahnfahrkarte zu buchen, aber es kann vielleicht auch so sein, ich komme von dem Ding gar nicht mehr weg. Wo ist denn da die Grenze? Wie kann man das sagen? Gibt’s da ein Zeitkriterium, oder was spielt das für eine Rolle?

 

Zeit ist nur ein Kriterium

Frank Paulus: Sie sprechen an, es hat viele Vorteile und kann aber auch Nachteile haben. Wir sehen das beispielsweise auch bei jungen Müttern. Das ist jetzt die erste Kohorte von Digital Natives, die selbst Kinder bekommt. Wir haben eine Eltern-Kind-Station in unserer Klinik, und wenn die Mütter dort mit ihren Säuglingen hinkommen, ist es manchmal überraschend, dass sie doch auch lernen müssen, dass sie nicht den Säugling anlegen zum Säugen und gleichzeitig posten. Denn das wirkt sich sehr negativ auf die Beziehung des Säuglings und der Mutter aus. Zu den Zeiten muss man, deswegen habe ich dieses Beispiel mit den Säuglingen auch gebracht, gucken: Als Allererstes ist es sehr stark altersabhängig. Man kann nicht sagen, die gleiche Dosis, die gleiche Zeit, ist verfügbar für Säuglinge, für Kleinkinder, für Grundschulkinder und für Jugendliche. Es hängt sehr stark vom Alter des Kindes ab. Generell kann man eine klare Zeitgrenze – bis 67 Minuten unproblematisch, ab 67 Minuten 3 Sekunden pro Tag problematisch – nicht benennen. Es hängt sehr stark von den individuellen Ressourcen und Kompetenzen des Kindes oder Jugendlichen ab, aber auch zum Beispiel von seiner psychischen Erkrankung, die er haben kann, und dem Umfeld, von seiner sozialen Unterstützung, von einem guten Eingebundensein in die Familie und die Eltern-Kind-Beziehung. Das sind alles wichtige Faktoren, die eine Rolle spielen.

 

Axel Enninger: Das heißt, das Thema Zeit ist eines, aber Zeit in meinem sozialen Kontext. Wie kann ich davon lassen, wie – sag ich mal – „addicted“ bin ich tatsächlich diesem sozialen Medium gegenüber sind Kriterien. Gibt es denn tatsächlich in Ihrer Szene entsprechend Definitionen?

 

Frank Paulus: Ja, das ist eine ganz wichtige Frage. Es ist halt gerade nicht primär das Zeitkriterium, das quantitative Kriterium, sondern qualitative Kriterien, bestimmte Kriterien, die wir auch hinüber genommen haben aus dem Bereich substanzgebundene Abhängigkeiten, zum Beispiel das Kriterium der Dosissteigerung, die Spielzeiten nehmen zu, oder das Kriterium, dass das Umfeld, die Familie, die Freunde, der Arzt oder Therapeut ein bisschen getäuscht werden, betrogen, getrickst wird über die Spielzeiten. Dass es zu einem Interessensverlust in der realen Welt kommt. Solche qualitativen Kriterien, die sind das Zentrale. Die Zeit spielt schon auch eine Rolle, aber letztendlich sind diese qualitativen Kriterien das Zentrale.

 

Axel Enninger: Okay, ich würde denken, auch wir Digital Immigrants kennen das ja so ein bisschen. Also, ich bin vorhin ein paar Stunden Zug gefahren. Normalerweise oder früher hätte ich quasi die „Zeit“ gelesen und mehr oder weniger ungestört Zeit damit verbracht. Mittlerweile gucke ich immer wieder mal auf mein Smartphone, schicke ab und zu eine WhatsApp los. Also das heißt, auch ich als Digital Immigrant bin gestört oder verwende ein digitales Medium zusätzlich zu irgendwas, was ich früher separat getan hätte. Das heißt, das geht bei Ihnen in die Diagnosefindung ein?

 

Das Rad nicht zurückdrehen, sondern Menschen mit Schwierigkeiten unterstützen

Frank Paulus: Also letztendlich hängt es natürlich schon sehr stark davon ab, wofür Sie diese Medien verwenden, und zunächst einmal sind digitale Medien etwas ausgesprochen Positives und Vorteilhaftes in Ihrem Alltag, in meinem Alltag, unser aller Alltag. Wir können das Rad auch nicht zurückdrehen, und das möchte auch niemand. Es geht eher darum, bestimmten Kindern und Jugendlichen, teils auch jungen Erwachsenen, die Schwierigkeiten damit haben, darauf zu achten, dass so etwas wie eine ungünstige Entwicklung sich nicht weiterverfolgen lässt, sondern dass es wirklich dazu kommt, dass man dann an der Stelle eventuell intervenieren kann.

 

Axel Enninger: Und seit wann gibt es denn jetzt tatsächlich diese Erkrankung? Ist es eine Erkrankung? Und wenn ja, seit wann gibt es das, und welche Definitionen gibt es da so?

 

Frank Paulus: Ja, das ist eine Erkrankung. Sie ist ganz frisch, würde ich jetzt mal so sagen, wenn Sie fragen, seit wann. Sie finden sie jetzt wirklich im ICD-11, was ja ab jetzt auch gültig ist, fest drin als nosologische Entität, als Gaming Disorder mit den Untergruppen „vorwiegend online“, „vorwiegend offline“ und bestimmten Kriterien. Es gab eine erste Erwähnung von Internet Gaming Disorder 2013 im DSM-5. Das ist ein alternatives Diagnose-Manual aus den Vereinigten Staaten. Auch vorher hatten wir teilweise schon das Problem, nur, es bildet sich im aktuell gerade noch so gültigen ICD halt leider nicht ab, denn das stammt aus den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts, und da war es noch kein Problem gewesen.

 

Axel Enninger: Also, wir reden tatsächlich über Gaming Disorder. Jetzt hatten Sie vorhin als Beispiel schon genannt, die stillende Mutter, die stillt und gleichzeitig ihr Smartphone benutzt, irgendwas postet, auf Insta nachguckt oder so. Das ist die Generation Mutter, aber die Generation Kind ist etwas, wo ich manchmal irritiert bin. Wenn ich Kinder in meiner Sprechstunde habe, und da ist ein Zweijähriges, und die Mutter will mit mir sprechen und dieses Zweijährige kriegt völlig selbstverständlich ein Smartphone oder ein Tablet vor die Nase gehalten und ist dann auch ruhig, so dass die Mutter sich dann auch mit mir unterhalten kann. Das heißt, dieses Kind hat sehr früh jetzt schon Erfahrungen damit, dass das irgendwie gut ist, oder?

 

Zeit für anstehende Entwicklung verpasst durch Medien

Frank Paulus: Ja, dass es zumindest bei dem Kind wunderbare Erfahrungen wecken kann von Selbstwirksamkeit, was das Kind alles bewirken kann, sobald es in der Lage ist, über den Bildschirm zu wischen, beispielsweise, und das Kind beginnt den Gebrauch ja nicht erst in Ihrer Praxis. Das heißt dem wie Sie es beschrieben haben – sehr schöne Beobachtung – lässt sich entnehmen, es gibt eine Vorgeschichte in diesem Familiensystem, dass das Kind die Möglichkeit hat, häufiger auch schon mit entsprechenden digitalen Medien sich zu beschäftigen. Das kann als „Babysitter“ sein. Es kann natürlich auch sein, dass die Eltern denken: ‚Wir tun unserem Kind etwas besonders Gutes, indem wir es auf die zukünftige digitale Tätigkeit in der Erwachsenwelt vorbereiten, indem wir es jetzt schon als Säugling oder Kleinkind schulen an digitalen Medien.‘ Die einhellige Meinung ist, dass dieser letzte Gedanke, der nachvollziehbar ist, nicht so günstig und letztendlich eher irreführend und dysfunktional ist. Das Kind selbst ist begeistert davon. Es ist eine unglaubliche Wirkmächtigkeit, die es erfährt. Es macht ihm Spaß, und es macht natürlich ganz häufig auch einfach das, was es den ganzen Tag bei den Eltern sieht. Wenn es den ganzen Tag sieht, die Eltern beschäftigen sich mit den Medien, dann ist es natürlich so, dass das Kind es auch sehr gerne machen möchte.

 

Axel Enninger: Okay also, das heißt, wie bei fast allem bei der Erziehung, Vorbild ist das entscheidende Thema. Und ich fand das, was Sie gerade gesagt haben, vielleicht auch für unsere Zuhörerinnen und Zuhörer wichtig, dass man wirklich auch sagen kann: ‚Dein Kind wird nicht medienkompetenter, wenn du es früh an diese Medien heranführst‘, oder?

 

Frank Paulus: Das ist nicht der Fall. Im Gegenteil. Die Zeit, die das Kind und dann auch zunehmend bereitwillig und sich einfordernd mit digitalen Medien verbringt als Säugling und Kleinkind, diese Zeit fehlt möglicherweise gleichzeitig in anderen Bereichen, in Bereichen von Entwicklungsmeilensteine, die anstehen, wie motorische Entwicklung, Auge-Hand-Koordination, Grobmotorik, aber auch Fein- und Handmotorik. Das wird unter Umständen schwächer ausgeprägt an der Stelle, an der das Kind in dieser Zeit eher digitale Medien nutzt.

 

Axel Enninger: Also nur nach rechts und links wischen ist nicht unbedingt das, was wir haben wollen. Gibt es denn von unseren Fachgesellschaften Empfehlungen für Bildschirmzeiten? Für welches Alter? Sie hatten vorhin gesagt, Zeiten sind nicht das alleinige Kriterium, aber trotzdem, glaube ich, gibt es ja doch irgendwie Empfehlungen, dass man sagt, also ab dann gar nicht oder bis dann gar nicht. Wie ist denn das?

 

Kein Bildschirm in den ersten 2 Jahren und auch danach nie als „Babysitter“

Frank Paulus: Also, es gibt eine Fülle von Empfehlungen auch der deutschsprachigen Fachgesellschaften, des Berufsverbandes der Kinderärzte in Gemeinsamkeit mit den Sozialpädiatern, die entsprechende Leitlinien aufgestellt haben. Es gibt gleiche Leitlinien der American Academy of Pediatrics, der amerikanischen Kinderärzte, der kanadischen. Sie laufen alle auf ein ähnliches Muster hinaus. Die erste Zeit, ob das jetzt 18 oder 20 oder 24 Monate sind, die erste Zeit wird prinzipiell von allen Fachleuten als idealerweise komplett medienfrei postuliert. Das sind die Leitlinien.

 

Axel Enninger: Das ist aber doch von unserer Lebenswirklichkeit jetzt schon meilenweit entfernt, oder?

 

Frank Paulus: Es ist, wenn Sie sich deskriptive Nutzungsstudien zur Verfügbarkeit im Säuglingsalter anschauen, bei bestimmten Subgruppen auch wirklich schon entfernt davon. Bei anderen noch nicht, so dass ich denke, man kann durchaus diese Leitlinien erst einmal propagieren, damit die Eltern einen entsprechenden Richtwert haben. Also in den ersten zwei Jahren am besten gar nix.

 

Axel Enninger: Okay, aber vielleicht doch schon mal gut, also die ersten 24 Monate wollen wir nicht, dass die Kinder selber an den Bildschirmen sitzen.

 

Frank Paulus: Und danach vielleicht, wenn ich das kurz ergänzen kann: Kleinkindalter ist nämlich auch noch sehr wichtig für die Weichenstellungen. Sie erfolgen halt nicht im Jugendlichenalter. Die Weichenstellungen erfolgen in den ersten fünf Jahren und Kleinkinderalter, 2. und 3. Lebensjahr, maximal eine Stunde. Maximal, pädagogisch wertvolle Programme und immer in Elternbegleitung. Also gerade nicht diese Babysitternutzung, sondern die Eltern sollen dabei sein. Sonst hat es auch wirklich ungünstige Auswirkungen, nicht nur auf das, was ich eben beschrieben habe, mit der Motorik oder Schlaf oder Ernährung, sondern auf die Beziehungs- und Bindungsqualität zu den Eltern, denn dann erfolgt eine Bindungsbeziehung zum Laptop, aber nicht die Bindungsbeziehung zur Mutter und zum Vater.

 

Axel Enninger: Okay. Sehr gut, das verstehe ich auch. Also, das heißt nicht Babysitterersatz, sondern gemeinsam mit dem Kind etwas tun. Und wenn ich das als Kinder-Gastroenterologe sagen kann, was mich auch wahnsinnig nervt, sind Bildschirme während der Mahlzeiten. Das wollen wir auf keinen Fall, sondern die Kinder sollen sich konzentrieren auf das Essen. Sie sollen Spaß haben am Essen, sie sollen Freude haben, sie sollen Geschmack wahrnehmen und essen mal so nebenbei, während ein Bildschirm läuft, wollen wir wirklich auf gar keinen Fall! Also, das ist mir als aus der kinder-gastroenterologischen Sicht sehr wichtig.

 

Frank Paulus: Also, ich stimme Ihnen komplett zu. Es ist genau so, wie Sie sagen, es ist sehr dysfunktional. Die Beziehung zwischen Essen und Kind sollte trianguliert werden, wenn dann über die Mutter, aber nicht über einen Bildschirm. Und auch das finden Sie in den Leitlinien. Kein Medienkonsum während der Mahlzeiten. Beispielsweise auch kein Medienkonsum im Schlafzimmer. Auch Kleinkinder müssen nicht zwangsweise ihr entsprechendes digitales Gerät mit ins Kinderzimmer nehmen. Es hat auch massive Auswirkungen auf die Schlafqualität.

 

Axel Enninger: So analoge Dinge wie die traditionelle Spieluhr ist aber okay?

 

Frank Paulus: Absolut! Ich bin ein großer Fan von Spieluhren.

 

Axel Enninger: Okay. Sehr gut. Man fragt sich ja immer, was fasziniert denn die Kinder? Und ich bin immer wieder auch beeindruckt, wie es tatsächlich als „Stillhalter“, als Ablenkungsfunktion in der Sprechstunde auch wirklich unglaublich gut funktioniert. Also, der Bildschirm wird angemacht, das Kind ist fasziniert. Mutter und ich können uns in Ruhe unterhalten. Ich sage jetzt mal: Mutter, 80 % der Eltern bei mir sind tatsächlich eher noch die Mütter. Die Väter sind immer mit eingeschlossen. Das als, Klammer auf, politisch korrekte Bemerkung, Klammer wieder zu. Aber es muss ja etwas dran sein, dass die Kinder da so fasziniert sind. Was ist denn dran? Warum sind sie so fasziniert?

 

Selbstwirksamkeit, Macht, Schönheit, Grandiosität, digitales Verkleiden

Frank Paulus: Naja, sie können in den digitalen Welten, wenn ich es jetzt mal über Altersgruppen hinweg versuche pauschal zu sagen, sie können viele Erfahrungen in digitalen Welten viel leichter sammeln, die ihnen in der realen Welt so entweder noch gar nicht zur Verfügung stehen, wenn sie das zum Beispiel als Kleinkind oder Vorschulkind machen, oder die ihnen nicht so schnell und nicht in dieser Intensität zur Verfügung stehen: Also, in einer Gruppe mit anderen die Welt vor bösen Monstern retten, die Spielfigur, den Avatar, nach den eigenen Vorstellungen des Körperschemas zu formen, ihm bestimmte Kompetenzen und Fähigkeiten zu geben, die man sich wünschen würde, so dass durch solche Spiele natürlich neben dieser unglaublichen Selbstwirksamkeitserfahrung, die sie machen, es auch möglich ist, Erfahrungen von Macht, von Schönheit, von Grandiosität zu erleben. Verhaltenstherapeuten sagen Verstärkung dazu, positive Verstärkung, die ansonsten in diesem Entwicklungsalter erstmal nicht ganz so leicht in der realen Welt zu erreichen ist.

 

Axel Enninger: Okay, darüber habe ich noch nie nachgedacht. Ich kenne mich auch nicht gut genug aus mit solchen Spielen, aber interessant: Man kann sich ja quasi selber… also man wählt eine Figur, und dann stattet man sich irgendwie aus mit Kostüm und Schnickschnackschnuck. Das ist so ein bisschen wie früher, wenn man an Mamas Kleiderschrank ging oder Papas Kleiderschrank und zog sich Dinge an und fand es irgendwie lustig. Das mache ich jetzt digital.

 

Frank Paulus: Genau, an sich ist das eine Form von Karneval über das ganze Jahr, aber mit extremen Zuflüssen zum Selbstwert und letztendlich dann einem Abbau von Selbstwerterleben in der realen Welt, und das kann dann in ein Ungleichgewicht kommen. Dann sind wir nicht mehr bei positiver Verstärkung, dass sie die Grandiosität erleben oder das Tolle, was sie da können und wie sie sich gestalten können und unsichtbar werden, und das Monster töten mit einem Schlag und fliegen, was immer die alles können, sondern dann sind wir an dem Punkt, wo sie im Alltag unter Umständen Langeweile erleben, Hilflosigkeit, ein bisschen Niedergeschlagenheit und Frust, und dieses negative Gefühl kann sehr schnell zurückgefahren werden, zum Verschwinden gebracht werden, dadurch, dass man sich an die Maschine setzt und da tolle Erfahrungen sammelt. Das nennt der Verhaltenstherapeut dann negative Verstärkung. Das heißt, etwas sehr Unangenehmes wird ganz schnell beendet durch das Spielen.

 

Axel Enninger: Das heißt, die Diskrepanz zwischen dieser virtuellen Welt und der realen Welt, die wird größer durch die Spiele.

 

Frank Paulus: Ja.

 

Axel Enninger: In der virtuellen Welt bin ich der Held, bin ich toll, sehe ich toll aus, bekämpfe die Monster, und im wahren Leben sitzt da irgendeiner und will von mir Mathehausaufgaben oder will, dass ich das Altglas wegbringe oder solche doofen Sachen.

 

Frank Paulus: Ja, langweiligem Schulunterricht folgen möglicherweise, weil man da gar nicht wach ist, weil man die Nacht nämlich lange gespielt hat, übermüdet ist und dann morgens in die Schule gehen soll, was dann einfach auch nicht wirklich Freude macht an der Stelle.

 

Axel Enninger: Und dann vermeide ich diese reale Welt immer weiter und fühle mich dann irgendwann nur noch wohl, wenn ich vor der Kiste sitze oder irgendwie herumdaddele.

 

Frank Paulus: Da fühle ich mich besonders wohl.

 

Axel Enninger: Genau, da fühle ich mich besonders wohl. Okay, alles klar! Das ist ja etwas, das wahrscheinlich viele Menschen beobachten, an ihren Kindern beobachten, an ihren Enkelkindern beobachten. Und wie reagiere ich denn am besten darauf? Also außer zu sagen: ‚Hey, du daddelst so viel am Computer!‘ Das wird ja wahrscheinlich kontraproduktiv sein. Wie gehe ich damit um als Erziehungsberechtigter?

 

Frank Paulus: Das Allererste, das ist wirklich so eine Art Minimal-Intervention, was ich in der Klinik den Eltern oft empfehle, also als Erstes frage ich: ‚Wissen Sie denn, was ihr Kind spielt? Haben Sie sich das mal zeigen lassen?‘ Und ich denke, so ungefähr 90 bis 95 % der Eltern sagen: ‚Nö.‘ So dass meine erste Intervention im Allgemeinen lautet: ‚Lassen Sie sich mal zeigen, was ihr Kind spielt. Seien Sie neugierig, interessiert, zeigen Sie Interesse daran.‘ Bisweilen kommen dann erschreckende Rückmeldung: ‚Ach, wenn ich das früher gewusst hätte…‘ Die Hauptintervention ist erst einmal dieses Sichzeigenlassen. Danach muss man wirklich sagen, ich habe es eben erwähnt, dass die Weichenstellung eher so im Alter 0 bis 6 Jahren erfolgt. Das heißt, alles, was Sie zu dieser Zeit als Eltern schon in irgendeiner Form einbringen können in Richtung einer guten Mediensozialisation auf Minutenebene spart Ihnen später Ärger auf Stunden-, Tages- und Wochenebene.

 

Axel Enninger: Machen Sie mal ein Beispiel. Also, was würden Sie sagen, ist eine gute Intervention bzw. ein guter Umgang bei einem, sagen wir jetzt mal, Fünfjährigen?

 

Zauberwort Mediennutzungsregeln, aber schon für Kleinkinder

Frank Paulus: Spielzeiten begrenzen, gemeinsam mit dem Kind spielen und sich entsprechend bei einem Fünfjährigen auch nach diesen Leitlinien womöglich richten und keine Spiele, die zum Beispiel für 18-Jährige sind. Das wären schon gute Ansatzpunkte an der Stelle und das Spielen auch begleiten und dem Kind als Ansprechpartner zur Verfügung stehen, um vorher und vor allen Dingen nachher mit ihm über das Erlebte zu reden. Denn manchmal ist es, kann es durchaus ängstigend sein, was sie da erleben. Das muss jetzt nicht automatisch nur Grandiosität erzeugen. Je nach Spielinhalten kann das ja auch durchaus Angst erzeugen. „Mediennutzungsregeln“ lautet an der Stelle das Zauberwort neben dem Zauberwort „Vorbild“.  Das haben Sie eben schon gesagt, zu Recht, das ist auch ganz wichtig. Aber Mediennutzungsregeln gemeinsam mit dem Kind aufstellen und nicht nur aufstellen, sondern idealerweise wirklich auch verfolgen. Also dranbleiben, und zwar am besten nachhaltig dranbleiben und nicht nach einer Woche wieder aufgeben. Das ist ein längeres Geschäft, das da notwendig ist.

 

Axel Enninger: Aber ich meine, das gilt für alle Erziehungsmaßnahmen, oder?

 

Frank Paulus: Ja und für Medienkonsum auch.

 

Axel Enninger: Okay. Was würden Sie davon halten, wenn Eltern sagen: ‚Bei uns gibt es gar nichts.‘ Also sozusagen: ‚Ich will nicht. Bevor mein Kind nicht zehn ist, gibt es das bei uns nicht.‘

 

Frank Paulus: Es ist gut, dass Sie jetzt ein Alter dazugesagt haben, weil meine erste Antwort wäre jetzt gewesen: Kommt wieder aufs Alter an. So die ersten paar Jahre, würde ich sagen: Beeindruckend, toll, finde ich einen guten Weg. Bei einem Zehnjährigen oder dann vor allen Dingen Präadoleszenten, denke ich, kann es eher dazu führen, dass dann die Kinder und Jugendlichen in eine Außenseiterposition kommen können, zumindest im Präadoleszenten-Bereich. Man muss nicht alles machen, man muss es nicht beim Essen und beim Schlafen machen, aber die Möglichkeit, sich über Social Media zu verabreden, Kontakte zu pflegen, ein bisschen Schulaufgaben. Es gibt ja auch viele Bereiche in dem Alter, wo Medien funktional eine Rolle spielen, wovon ich eingangs sprach. Das heißt, Sie können nicht das Rad zurückdrehen. Es geht eher darum, gut zu gucken, dass es genutzt wird, entwicklungsaltersangemessen zu schauen und groben Unfug zu vermeiden.

 

Axel Enninger: Das heißt, Interesse ist wirklich wichtig und Regeln aufstellen, nachhaltig, das habe ich verstanden. Das gilt, glaube ich, für praktisch alle Erziehungsleistungen. Ich fand Ihr Bild vorhin toll, dass Sie gesagt haben, naja, es gibt Spiele, da fühle ich mich dann auf einmal großartig. Ich bin selbstwirksam, und ich habe deswegen die Faszination. Gibt’s denn so etwas wie Anführungszeichen „Risikogruppen“ Anführungszeichen – Kinder und Jugendliche, die besonders anfällig sind?

 

Risiko psychische Störung

Frank Paulus: Ja, also, es gibt eine ganz große Risikogruppe. Sie haben es eingangs erwähnt. Ich bin Psychotherapeut. Ich komme aus dem Bereich der Kinderpsychotherapie und -psychiatrie, und eine große Risikogruppe sind Kinder, die schon vorher, vor Beginn der intensiven Beschäftigung mit digitalen Medien oder zeitgleich dazu psychische Störungen entwickeln. Diese Kinder, nicht alle und nicht alle im gleichen Ausmaß natürlich, und auch nicht bei allen Störungsbildern, aber die sind wirklich „at risk“ für die Entwicklung einer Computerspielabhängigkeit.

 

Axel Enninger: Warum ist das so?

 

Frank Paulus: Naja, weil im Rahmen ihrer Erkrankung das Gaming mit den vorher beschriebenen Bereichen – man wird grandios, man kann tolle Selbstwirksamkeitserfahrungen sammeln, man kann sich im sozialen Bereich vernetzen mit anderen in der digitalen Welt – diese Erfahrungen dienen zur Emotionsregulation bezüglich der psychischen Störung, die unabhängig davon vorliegt. Ein klassisches Beispiel ist ADHS, also Kinder, die an sich sehr hyperaktiv, impulsiv, aufmerksamkeitsbeeinträchtigt sind, die können stundenlang am Computer spielen. Das ist so ein bisschen wie so eine externe Stimulation, die dann erfolgt. Das heißt, kurzfristig ist das auch wieder so ein bisschen was wie Babysitter. Langfristig sinken die Regulationskompetenzen der Kinder selbst. Also ADHS, Autismus-Spektrum-Störung, depressive Störungen und vor allen Dingen auch Angststörungen und darunter vor allen Dingen soziale Phobie, also Patienten, die generell schon nicht in der Lage sind, mit guten Social Skills in der Welt umherzukommen. Die erleben sich dann in der digitalen Welt mit der entsprechenden Distanz als hervorragend sozialkompetent. Dadurch werden sie aber im Alltag, in der realen Welt, auch immer weniger sozialkompetent, so dass sie alle ein bisschen „at risk“ sind für die entsprechende Entstehung von Gaming Disorder.

 

Axel Enninger: Das heißt wieder so eine Diskrepanz zwischen virtueller Welt und realer Welt, die dann noch verstärkt wird.

 

Gute Bindungsqualität als protektiver Faktor

Frank Paulus: Genau. Andere Dinge, die eine Rolle spielen: Wir sprachen anfangs von der Zeit, also letztendlich spielt schon auch die Zeit – nicht als alleiniges und ausschließliches Kriterium – aber letztendlich spielt auch die Zeit eine Rolle. Also ob sie pro Tag eine oder 5 oder 9 Stunden kumuliert am Bildschirm sitzen, macht einen Unterschied auf das neuronale System und auch auf das In-der-Welt-Sein, auf den Erwerb von schulischen Kompetenzen und solchen Dingen. Die Zeit spielt schon eine Rolle. Die Bindungsqualität, das Vertrauen im Familiensystem – ist da Vertrauen überhaupt vorhanden oder nicht – spielt auch eine Rolle. Wir wissen, dass eine gute Bindungsqualität ein protektiver Faktor gegen das Etablieren einer Computerspielabhängigkeit ist. Das kann man nur nicht erst bei einem Vierzehnjährigen, der alle Diagnosekriterien erfüllt, anfangen. Das ist etwas – deswegen mein Plädoyer für frühe Prävention – worum man sich am besten die ersten 6 Lebensjahre kümmert.

 

Was können Pädiater tun?

Axel Enninger: Wir hatten jetzt viel über die Rolle der Eltern gesprochen. Wo sehen Sie denn da die Rolle des Kinder- und Jugendarztes?

 

Frank Paulus: Der Kinder- und Jugendarzt ist primärer, erster, Ansprechpartner, also sie kämpfen sozusagen an der Hauptfront erstmal. Die Eltern kommen zu ihnen, auch mit ihren Sorgen. Manche Dinge muss man vielleicht sogar eher aktiv erfragen, weil nicht alle Eltern von sich aus automatisch dieses Thema ansprechen, manchmal, weil sie denken, dass es unproblematisch ist. Manchmal, obwohl sie eine Ahnung haben, dass es problematisch ist, es lieber doch nicht ansprechen. Das fällt so in die Kategorie, ebenso wie Nikotin konsumieren in der Schwangerschaft oder zehnjähriges Kind schläft noch im Bett der Eltern, das sind Dinge, wo man aktiv nachfragen muss. Ich würde jedem Kinder- und Jugendarzt, gerade bei Kindern, die at risk sind, also zum Beispiel ADHS, empfehlen, aktiv eine Medienanamnese durchzuführen und zu fragen und nicht zu warten, bis die Eltern nun etwas schildern. Und sie sind dann letztendlich auch diejenigen, die mit einer guten Vernetzung weiterschauen können, was man den Eltern empfehlen kann, ob man sie irgendwo hinschicken kann, ob es reicht, wenn man jetzt mal die Minimal-Intervention selbst macht. Das muss man dann je nach Fall sehen.

 

Axel Enninger: Das heißt, idealerweise warte ich nicht, bis sie mit einer Schlafstörung kommen oder mit: ‚Mein Kind passt in der Schule nicht mehr auf, die Leistungen werden ganz furchtbar‘, sondern ich weiß dann vorher schon, ah ja, das ist einer, von dem habe ich schon mal gehört, er könnte vielleicht ein Computerspielsuchtsthema haben. Also, wenn ich mir das so vorstelle, könnte ich mir auch denken, dass a) es ja nichts ist, womit man als Eltern Preise einheimst, wenn man sagt: ‚Naja, mein Kind daddelt acht Stunden am Tag, zehn Stunden am Tag am Computer‘ und b) fühlt man sich ja vielleicht auch ein bisschen selber ertappt, weil alle natürlich wissen: Lernen am Vorbild. Vielleicht fühlt man sich dann selber eben auch so wie der ertappte Raucher, wie Sie vorhin schon gesagt haben.

 

Frank Paulus: Ja, ich würde an der Stelle eher ein Plädoyer für Lösungsorientierung halten, von der gegebenen Situation aus und nicht so ein Nachgraben und Nachhaken in dem, was alles vielleicht besser möglich gewesen wäre, sondern ich würde eher gucken, okay, wie ist jetzt der Zustand? ‚Was können wir bei den Gegebenheiten jetzt davon ausgehend Positives tun für Sie, für Ihre Familie? Wie können Sie Einfluss darüber bekommen? Was gibt es da entsprechend für Möglichkeiten?‘ So würde ich es eher sehen. Aber Sie haben Recht, wenn man das vorher weiß, ist es natürlich super. Aber spätestens dann, wenn sie mit einer Schlafstörung kommen oder mit einem Schulabsentismus, dann würde ich mir erhoffen, dass der pädiatrische Kollege von sich aus denkt: ‚Ah, Schlafstörung, vielleicht ist das ja auch etwas, was mit Medienkonsum nachts zu tun hat. Oder Schulabsentismus ist vielleicht jetzt doch nicht irgendwie eine Trennungsängstlichkeit, und das Kind will nur zu Hause bleiben. Es hat ja vielleicht auch etwas damit zu tun, dass das Kind einfach, weil es nachts spielt und den Tag über lieber spielt, gar nicht in die Schule gehen möchte.‘ Das fände ich toll, wenn wir an den Punkt kommen würden bei U-Untersuchungen und generell bei pädiatrischen Vorstellungen.

 

Expertenwissen gefragt bei nicht-stoffgebundenen Verhaltenssüchten

Axel Enninger: Genau, weil er zufällig einen Gaming-Partner in Australien oder sonstwo hat, der in einer anderen Zeitzone gerade mit mir spielen möchte. Wenn es denn jetzt so ist, dass die / der niedergelassene Kinder- und Jugendarzt wirklich denkt, das könnte eine Computerspielsucht sein, und er dieses Kind, oder sagen wir jetzt mal Jugendlichen, nehmen wir mal einen 13-Jährigen, bei Ihnen vorstellt, was hab ich mir dann vorzustellen? Was machen Sie mit ihm? Wie nähern Sie sich diesem Problem?

 

Frank Paulus: Ja, also, zunächst einmal ist es wie bei vielen Störungen: Man braucht Spezialwissen dazu. Wir haben im Juni 2020 eine Spezialambulanz gegründet: ADUPS, Ambulanz für Digitalisierung und psychische Störungen und dort arbeiten Kollegen mit einem bestimmten Spezialwissen, die entsprechend auch kundig sind in einer differenzierten Medien-Anamnese neben dem üblichen kinder- und jugendlichenpsychotherapeutischen, kinder- und jugendpsychiatrischen Vorgehen. Sie können entsprechende Tests verwenden. Es gibt inzwischen normierte Fragebögen entlang dieser Diagnosekriterien von dem DSM-5 oder auch demnächst ICD-10, und sie brauchen auch ein Wissen über Interventionen. Das heißt, ich empfehle an der Stelle idealerweise eine Spezialambulanz. Dort, wo es eine entsprechende Spezialambulanz noch nicht gibt – sie sind im Aufbau, denke ich, denn das Problem wird sich nicht sich von selbst lösen in der nächsten Dekade, davon gehe ich aus – und wo es das noch nicht gibt, denke ich, kann man sich erst einmal auch an den niedergelassenen Kinder- und Jugendpsychotherapeuten, an den niedergelassenen Kinder- und Jugendlichenpsychiater, an eine spezifische Beratungsstelle wenden. Es gibt inzwischen Beratungsstellen, die früher vor allen Dingen bezüglich substanzabhängiger Süchte Beratung gemacht haben. Die machen inzwischen auch viel an Beratung – das ist dann nicht Therapie für den Patienten, aber an Beratung – für die Eltern bezüglich nicht-stoffgebundener Verhaltenssüchte, und wir reden ja hier bei Gaming über eine nicht-stoffgebundene Verhaltenssucht.

 

Axel Enninger: Gibt’s da eine Internetseite, so etwas? Kann man das über diese Spezialambulanzen schon irgendwo nachlesen, oder gibt’s das noch nicht?

 

Frank Paulus: Da gibt es verschiedene Internetseiten, wo man sich kundig machen kann, zumindest was Materialien betrifft. Ob jetzt eine erschöpfende Liste von Ambulanzen momentan schon vorgehalten wird, glaube ich eher nicht.

 

Axel Enninger: Okay, aber die Liste von den Materialien und von Dingen, die Sie sinnvoll finden, die verlinken wir in unsere Shownotes: Die können wir dann da nachlesen beziehungsweise können die Hörerinnen und Hörer da nachlesen.

 

Frank Paulus: Da verlinken wir ein, zwei Internetseiten. So machen wir das!

 

Axel Enninger: Okay. Wunderbar. Also nicht-stoffgebundene Verhaltenssucht finde ich tatsächlich spannend, lerne ich jetzt ganz neu. Ist das so wie bei anderen Suchterkrankungen, oder gibt es da spezifische Dinge?

 

Frank Paulus: Naja, das Spezifische liegt im Namen. Es geht jetzt an der Stelle nicht um Alkohol, Nikotin, Opiate, Amphetamine, THC und Sonstiges, sondern es geht um ein bestimmtes Verhalten, was allerdings sich zu einem Verhaltensexzess entwickelt, einhergehend mit Verhaltensdefiziten in anderen Bereichen, und dieser Verhaltensexzess kann das Gaming betreffen, das Spielen, der kann im Bereich digitaler Medien auch andere Dinge beinhalten, wie zum Beispiel exzessives Messaging. Das haben wir noch nicht, aber meine Vorhersage ist, im ICD-12 werden wir ein Störungsbild haben „Social Network Disorder“. Das wird kommen.

 

Axel Enninger: Ich tic-toc-e den ganzen Tag! Ich instagramme jedes Essen…

 

Frank Paulus: Exactly.

 

Axel Enninger: …und man wundert sich, man denkt immer: ‚Mein Gott!‘

 

Frank Paulus: Oder andere Dinge also, Sie können auch… also nicht-stoffgebundene Verhaltenssucht kann zum Beispiel auch Kaufsucht sein, auch das gibt es, also internetbasiert. Ja, es gibt verschiedene Bereiche, aber das momentan Dominante ist wirklich das Gaming und das Messaging. Das sind so die zwei Hauptbereiche.

 

Axel Enninger: Wenn jetzt der Psychotherapeut die Anamnese gemacht hat, sich das alles angehört hat, und denkt: ‚Ja, in der Tat, da liegt eine entsprechende Erkrankung vor‘, wie melden Sie das zurück an den Patienten, an die Familie, und was sind dann Ihre Interventionen, die Sie anbieten?

 

Ins Gespräch kommen, behutsam ankoppeln, Beziehung aufbauen

Frank Paulus: Ja, bei der Rückmeldung – aber auch das ist bei Ihnen nicht anders und bei anderen Störungsbildern nicht anders – ist es immer sehr gut, von einer sehr patientenzentrierten, wohlwollenden, wertschätzenden Haltung heraus die Rückmeldung durchzuführen und dem Patienten idealerweise zu zeigen, auch entlang der Dinge, die er in dem Fragebogen beantwortet hat: ‚Schau, da hast du das beantwortet, da hast du das beantwortet, da hast du das beantwortet, und wenn man das alles jetzt zusammennimmt, dann gibt es Hinweise darauf, dass es eine Schwierigkeit, ein Problem mit deinem digitalen Spielverhalten gibt. Wie sich das dann darstellt, müssen wir noch genauer sehen.‘ Das heißt, ich wäre eher vorsichtig in der Rückmeldung und würde nicht unbedingt als Satz 2 verwenden: ‚Gut, die Diagnostik ergab, du bist computerspielabhängig. Jetzt müssen wir mal gucken, ob man da überhaupt was machen kann.‘ Denn diese Patienten zeichnen sich häufig durch mangelnde Krankheitseinsicht und auch eine geringe Veränderungsmotivation aus, so dass es relativ wichtig ist, vorsichtig und behutsam, schon klar von den Worten her, aber eher vorsichtig und behutsam anzukoppeln, sonst verlieren Sie die unter Umständen, und dann hat letztendlich niemand etwas gewonnen. Was man dann machen kann im Weiteren, was nie schlecht ist, ist Psychoedukation, ein bisschen Information darüber, wie ist das definiert. Sie können auch individuell so etwas wie Problemverhalten erfassen über Protokolle, also dass man denen sagt: ‚Schreib das mal auf für eine Woche, wann spielst du überhaupt, wann machst du was?‘ und so weiter. Es macht Sinn, auch nach auslösenden Situationen, Stimuli zu schauen, also: Was führt denn dazu? Wann spiele ich besonders und letztendlich, wie geht es mir danach? Das ist wieder dieses Thema der Emotionsregulation, was ich vorhin genannt habe. Auch da macht es Sinn, ein bisschen weiter zu gucken, welche Funktionen das Verhalten hat. Und dann ist es wichtig, diese Funktionen möglicherweise durch andere Verhaltensweisen ersetzen zu können. Es ist ganz schlecht, einem Patienten, der wirklich eine Gaming Disorder hat, zu sagen: ‚So, ab morgen spielst du nicht mehr!‘, ohne ihm – es geht eh nicht so schnell – aber ohne ihm irgendwie Handlungsalternativen, andere Dinge, die ihm Spaß machen, auch letztendlich wieder zur Verfügung zu stellen. Also, er muss manchmal auch Dinge in der realen Welt wieder entdecken, dass das schön ist und Spaß machen kann.

 

Axel Enninger: Ähm, das, was Sie gesagt haben, könnte ich mir vorstellen, gilt ja vielleicht auch, wenn das Kind noch nicht in den Brunnen gefallen ist. Aber wenn ich als Eltern denke, mein Kind, mein Jugendlicher ist auf dem Weg dorthin, klingt das ja eigentlich so, als könnte man das auch als Eltern ganz gut übernehmen. Ins Gespräch kommen mit den Jugendlichen und sagen: ,Hier, mir ist das und das aufgefallen‘, und zu versuchen herauszufinden, was ist denn die Faszination, und es eben nicht so konfrontativ zu machen, nach dem Motto: ‚Du daddelst die ganze Zeit herum, und damit ist jetzt mal Schluss!‘ Also, das wäre Ihr Rat, wahrscheinlich auch an Erziehungsberechtigte, oder?

 

Frank Paulus: Es ist so, wie Sie sagen, je früher Sie starten, umso menschenfreundlicher und umso erfolgversprechender. Je später Sie starten, also, wenn alles schon für die Weichenstellung längst getroffen ist, 16-Jähriger, 9 Stunden Gaming pro Tag, besucht nicht mehr die Schule, da wird es dann schwieriger für alle Beteiligten. Auch da muss man dann etwas vorhalten an therapeutischen Möglichkeiten, aber es ist wie Sie sagen: Die Weichenstellungen erfolgen im Vorschulalter, und je jünger die Kinder sind, umso mehr ist letztendlich schon auch der elterliche Einfluss auf eine positive Art. Jetzt nicht drakonisch, sondern mit einer gewissen liebevollen Hartnäckigkeit, dann auch den Kindern bestimmte Dinge zu ermöglichen an Erfahrungen in der realen Welt, wo sie nachher vielleicht denken: ‚Oh, das war jetzt toll, hätte ich von mir aus so gar nicht gemacht, aber das würde ich an sich gerne auch nochmal machen wollen.‘

 

Axel Enninger: Jetzt gehen wir mal wieder zurück zu dem Teenager, der bei Ihnen in der Sprechstunde ist. Also, die Grundprinzipien habe ich kapiert. Jetzt mal ganz konkret: Wie arbeiten Sie? Also, ich meine, Sie sind Verhaltenstherapeut. Da erwarte ich jetzt irgendwelche Verstärkerpläne, oder wie macht man das?

 

Motivierende Gesprächsführung statt „Lass das doch!“

Frank Paulus: Ja, das ist noch so ein bisschen, wie soll ich sagen, ein altes Vorurteil der Verhaltenstherapie gegenüber, dass es um die sozialingenieurmäßige Anwendung und Applikation von Techniken geht. Seit ungefähr 40 bis 50 Jahren wissen Verhaltenstherapeuten, man braucht eine Beziehung und Bindung zum Patienten. Das bedeutet, das Erste – ähnlich wie bei Ihnen – Sie lachen jetzt – ähnlich wie bei Ihren Patienten. Sie bauen gezielt eine therapeutische Allianz, eine Arbeitsbeziehung, auf. Sie machen das, indem Sie bestimmte Grundhaltungen einnehmen. Ich wertschätze den Patienten, ich bin empathisch, ich respektiere ihn. Ich sag dem auch nicht: ‚Ach, so ein Blödsinn, lass das doch!‘ Speziell im Bereich von Gaming gibt es bestimmte Interviewtechniken, Gesprächsführungstechniken, die heißen motivationale, motivierende, Gesprächsführung. Sie stammen auch aus der Gesprächstherapie bei substanzabhängigen Süchten, die übertragen wurden. Da ist es dann so, dass man als Allererstes entlang dieser Haltungen dann wirklich auch positive Gesprächstechniken verwendet. Also, wenn zum Beispiel ein Patient kommt und sagt: ‚Ich spiele natürlich den ganzen Tag Fortnite‘ oder ‚ganz viel, weil mir ist ansonsten so dermaßen langweilig, und das ist so öde, und deswegen möchte ich das spielen‘, dann könnten Sie natürlich aus einer gewissen Haltung heraus sagen: ‚Ja, das ist doch Quatsch, lass das doch! Das bringt doch nix!‘ Erfolg – Sie ahnen es schon – null. Oder eher sogar im negativen Bereich. Sie könnten an der Stelle aber zum Beispiel auch sagen: ‚Okay, Langeweile, dein Spiel hat also irgendwie etwas mit deinen Gefühlen zu tun, wie du so drauf bist, wie es dir, geht?‘ Aus meiner Sicht eine wesentlich bessere Frage, mit der Sie einen Raum eröffnen, der eine Option gibt, mit den Patienten selbst so etwas wie: ‚Das Spielen dient der Emotionsregulation scheinbar, okay, ich habe Langeweile also spiele ich. Vielleicht gibt‘ s ja andere Dinge, die ich machen könnte, wenn ich Langeweile habe, könnte man einmal gucken.‘ Das vielleicht so als einfaches Beispiel, und die Applikation bestimmter Techniken, die kommt natürlich schon danach auch. Verhaltenstherapie, das ist wichtig, aber erst auf der Basis einer gut etablierten Beziehung. Sonst sagen sie: ‚Ja, das ist ja schön, was mir der nette Herr da oder die nette Dame erzählt. Aber Wochenprotokolle… weiß ich jetzt auch nicht…‘

 

Axel Enninger: Was wären die Techniken? Also Wochenprotokoll, haben Sie gerade schon angesprochen.

 

Frank Paulus: Naja, alternative Erfahrungen in der realen Welt sammeln, das Erarbeiten der Kognitionen, die mit dem Spielen verbunden sind, die Modifikation dieser Kognitionen beispielsweise, die Analyse auslösender Stimuli, das Erarbeiten alternativer Tätigkeiten, die jemand bei den gleichen auslösenden Stimuli durchführen kann, das feste Verankern in einer Peergruppe nicht-digitaler Art, sondern wirklich realer Art. Das wären Dinge, auf die es dann letztendlich bei entsprechenden Modulen hinausläuft. Es sind oft manualisierte… Therapiemanuale bei Gaming, auf die es dann hinausläuft.

 

Axel Enninger: Also, das heißt tatsächlich so etwas wie Gucken, ob ein Sportverein geht, und sportliche Aktivitäten gehen mit Peers und mit Peers lieber als mit Eltern, oder?

 

Frank Paulus: Also bei Jugendlichen auf jeden Fall, klar. Ich meine, Eltern – und auch Sie und ich – wir sind ja jetzt nicht die Glücksbringer für die Jugendlichen.

 

Axel Enninger: Mega uncool!

 

Frank Paulus: Absolut.

 

Axel Enninger: …mit seinen Eltern Sport zu machen, erlebe ich tatsächlich, höre ich nicht ganz selten, nach dem Motto: ‚Wir gehen jetzt zusammen joggen‘, sagt der Vater zu dem Teenager. Und ich denke, ist auch manchmal wahrscheinlich keine so wahnsinnig schlaue Idee.

 

Frank Paulus: Naja, der Teenager denkt sich wahrscheinlich: ‚Geh du schon mal vor,‘ und dann muss man halt gucken, aber trotzdem positive Erlebnisse in der realen Welt schaffen. Das scheint mir wirklich das Zentrale zu sein.

 

Axel Enninger: Und da sehen Sie auch die Rolle der Eltern?

 

Frank Paulus: Sie können Anregungen geben, zumindest jetzt noch im Bereich Präadoleszenz, glaube ich schon. Die Freiheitsgrade sinken mit zunehmendem Alter, selbstverständlich. Es gibt aber auch wichtige Dinge auf dieser Peer-Gruppen-Ebene, die wir gar nicht so beeinflussen können, also auch Gamer können sich verlieben, also zum Beispiel als 15-Jähriger. Das kann manchmal dramatische Verhaltensänderungen mit sich bringen, was die Zeit betrifft, die man für das Spielen aufwendet. Das sind dann eher Prozesse, die sich so ereignen. Wir sind an der Stelle jetzt quasi im „richtigen Leben“.

 

Keine Bagatelle, die sich auswächst

Axel Enninger: Also in der Tat, da ist wahrscheinlich die Rolle der Eltern nicht wahnsinnig groß. Aber, ja, auch lustig. Stimmt. Auf einmal lernt man jemanden kennen, und dann ist es vorbei mit dem Gaming. Aber das leitet vielleicht über zu der Frage: Wie ist denn die Prognose, also wie gut kriegen Sie es denn hin, dass es eine therapierbare Erkrankung ist?

 

Frank Paulus: Naja, also diese manchmal noch bezüglich bestimmter Störungsbilder vertretene Hypothese: „Nur Abwarten reicht, es wächst sich alles aus. Hundertprozentige Spontanremissionen“, davon ist man komplett weg. Es handelt sich um eine stabile Verhaltenssucht, eine Abhängigkeit in diesem Bereich, die eher den Trend hat, sich deutlich zu steigern, über lernpsychologische Mechanismen, positive und negative Verstärkung beispielsweise, über Eskapismus und andere Dinge, die wir schon besprochen haben, jetzt heute. Das heißt, von alleine auf die Zeit zu achten, ist nicht gut und gibt keine gute Prognose. Das führt eher dazu, dass die Selbstregulationsfähigkeiten, Emotionsregulationsfähigkeiten und eigenen Kompetenzen eher geringer werden. Davon ist also eher abzuraten.

 

Axel Enninger: Okay, das heißt, Bagatellisierung würden Sie nicht empfehlen, zu sagen: ‚Na, wird schon irgendwie, ist eine Phase‘, oder?

 

Frank Paulus: ‚Der geht schon seinen Weg.‘ Also, ich würde mich wirklich kümmern. Das ist auch wirklich, wenn man junge Erwachsene befragt, die eine Computerspielabhängigkeit haben: ‚Nun ist es ja so, wie es heute ist. Was hättest du dir denn früher mehr gewünscht?‘ Es ist erstaunlich, dass viele Patienten schildern: ‚Ich hätte mir schon ein bisschen mehr so einen vorgegebenen Rahmen und mal ein paar Hinweise gewünscht von meinen Eltern und Interesse gewünscht, und nicht, dass die alles so komplett laufen lassen.‘ Wenn Sie die mit 15 fragen, sagen sie natürlich: ‚Och nee, bitte nicht!‘ Aber diejenigen Gamer, die man mit paarundzwanzig danach befragt, die sagen: ‚Das hätte mir damals vielleicht noch ein bisschen geholfen.‘

 

Axel Enninger: Das heißt Leitplanken.

 

Frank Paulus: Ein bisschen, genau. Die werden ja weiter mit zunehmendem Alter, klar. Aber so ein bisschen was ist sicherlich sinnvoll, und ansonsten so früh wie möglich etwas tun, und wenn es dann halt notwendig ist und wird, nicht abwarten, sondern wirklich eine Vorstellung, zum Beispiel auch während einer J-Untersuchung im pädiatrischen Bereich oder dann bei einer entsprechend spezialisierten Beratungsstelle. Man muss ja nicht immer gleich ein Mordsprogramm mit 20 Sitzungen oder so machen. Manchmal ist es wirklich günstig, mit wenigen Interventionen auch zu Veränderungen zu kommen. Daher meine Einladung: nicht zu lange warten, sondern eher etwas unternehmen in dem Bereich.

 

Axel Enninger: Mhm, okay, und frühe Intervention ist eher Ihr Ratschlag. Herr Paulus, es gibt ein traditionelles Element in unserem Podcast, und dieses traditionelle Element heißt Dos & Don‘ts. Sie dürfen Dinge loswerden, die Sie unbedingt positiv loswerden wollen. Sie dürfen aber auch Dinge sagen, die Sie nerven und wo Sie sagen: Hey, liebe Kollegen, lasst es doch bitte sein!

 

Keine „Empfehlungen“, nicht bagatellisieren oder abwarten, respektvolle Haltung, empathischer Gesprächsstil, aktiv ansprechen

Frank Paulus: Na ja, also das, was ich eben sagte. Ich sage es nun genauer. Bitte, keine Empfehlungen: ‚Lass das doch jetzt einfach sein, das bringt doch nichts!‘ Bitte, keine Empfehlung in die Richtung: ‚Ah, das ist super. Das Spiel würd mir auch gefallen!‘ Oder Empfehlungen in die Richtung von: ‚Kann ich gut verstehen. Meine Kinder spielen das auch. Das ist ein super Spiel!‘ Oder auch Empfehlungen wie: ‚Naja, du kannst spielen, so viel du willst, nachdem du deine Hausaufgaben gemacht hast.‘ Das sind alles Dinge, die nicht so ganz glücklich sind. Bagatellisieren und reines Abwarten finde ich auch nicht wirklich glücklich. Dos würde ich sagen: Versuchen Sie trotz allem, eine wertschätzende, respektierende Haltung dem Patienten gegenüber einzunehmen, der zu Ihnen kommt, und nicht, weil Sie denken: ‚Das ist Quatsch, was der macht‘, genau diese Haltung dem Patienten zu vermitteln. Das hört er den ganzen Tag, das hat er schon von ganz vielen gehört. Damit fangen Sie ihn nicht ein. Damit kommen Sie nicht zu Verhaltensänderungen. Wählen Sie einen empathischen, verständnisvollen Gesprächsstil. Seien Sie aktiv, sprechen Sie den Patienten darauf an, versuchen Sie Vereinbarungen zu treffen, motivieren Sie je nach Alter die Eltern dafür, sich gut zu kümmern, und vernetzen Sie sich mit Versorgungseinrichtungen, die darauf spezialisiert sind in der Gegend, schicken Sie die Patienten dorthin!

 

Axel Enninger: Okay, Herr Paulus, vielen herzlichen Dank für dieses wirklich interessante und extrem informative Gespräch. Es hat mir großen Spaß gemacht, und ich glaube, ich habe eine Menge gelernt. Und ich hoffe, dass es Ihnen, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, dass es Ihnen genauso ging. Wir freuen uns über Bewertungen, Rückmeldungen, freuen uns auch über Themenvorschläge. Bleiben Sie uns gewogen und schalten Sie wieder ein, wenn wir eine nächste Folge senden. Vielen Dank!

Hilfreiche Informationen:

 

Informationen für Fachpersonal und Eltern:

Elternratgeber Internet der Bundespsychotherapeutenkammer:

https://www.bptk.de/wp-content/uploads/2020/10/bptk-elternratgeber-internet.pdf

 

EU-Initiative klicksafe

https://www.klicksafe.de/

 

ADUPS – Ambulanz Digitalisierung Und Psychische Störungen der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Universitätsklinikum des Saarlandes:

Hier geht es zur Website.

Sprecherin: Das war consilium, der Pädiatrie-Podcast. Vielen Dank, dass Sie reingehört haben. Wir hoffen, es hat Ihnen gefallen und dass Sie das nächste Mal wieder dabei sind. Bitte bewerten Sie diesen Podcast und vor allem empfehlen Sie ihn Ihren Kollegen. Schreiben Sie uns gerne bei Anmerkung und Rückmeldung an die E-Mail-Adresse consilium@infectopharm.com. Die E-Mail-Adresse finden Sie auch noch in den Shownotes. Vielen Dank fürs Zuhören und bis zur nächsten Folge!

Ihr Team von InfectoPharm